Im Zuge der Debatte um die neue Stromtrasse A-Nord, die quer durch den Norden von Emden bis in den Süden nach Osterath führen soll, begegnet einem auch der Begriff eines Smart Grid. Die A-Nord verteilt erneuerbare Energien, Windkraft aus dem Norden und Photovoltaik aus dem Süden, über eine Gleichstromverbindung verlustarm über weite Strecken und verknüpft sie mit den konventionellen Kraftwerkskapazitäten im Westen Deutschlands. Das bisher bestehende Wechselstromnetz wird somit entlastet.
Was sind eigentlich Smart Grids?
Zentrale Themen unserer Gesellschaft sind die Beschleunigung der Energiewende und die Erhöhung der Ressourceneffizienz. Weg von konventionellen fossilen Kraftwerken und Kernkraftwerken, hin zu einem flächendeckenden dezentralen Stromnetz, welches verstärkt auf erneuerbaren Energien basiert. Smart Grids – intelligente Stromnetze – unterstützen das Zusammenspiel von Energieangebot und -nachfrage sowie die Integration der Erzeugung aus erneuerbaren Energien. Intelligente Stromnetze integrieren sämtliche Angebote auf dem Strommarkt (Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen, Bio-Gasanlagen, solarthermische Anlagen, konventionelle Kraftwerke) in ein Gesamtsystem. Mit einbezogen werden dezentrale kleine Energielieferanten und -speicherorte, so daß ein zeitlich und räumlich homogener Verbrauch entsteht und punktuell höhere Energiebelastungen (z.B. Beleuchtung) oder größere Energieerzeugungen (z.B. Windkraft) besser in das Netz integriert werden können.
Dank Smart Grids erneuerbare Energien besser integrieren
Erneuerbare Energien unterliegen starken Schwankungen, die durch das intelligente Stromnetz ausgeglichen werden. An einem sonnigen Tag, mit viel Wind wird gleichzeitig an vielen Stellen Energie erzeugt und in das zentrale Netz eingespeist. Anders verhält es sich natürlich, wenn die Bedingungen nicht so günstig sind. Dazu kommen mehrere Biogasanlagen und Wasserkraftwerke sowie konventionelle Energielieferanten. Eine zentrale Steuerung gleicht Leistungsschwankungen aus. So wird das Gesamtsystem der Energieversorgung effizienter und besser auf die Verbraucher zugeschnitten, die Dank intelligenter Zähler (Smart Meter) zu jeder Zeit wissen, ob sie Ökostrom oder konventionellen Strom beziehen und zu welchem Preis sie diesen beziehen.
Smart Grids vernetzen Stromproduzenten stärker mit Stromkonsumenten und gelten daher als Lösung für die zunehmenden Energieeinspeisungen aus erneuerbaren Energiequellen in das Stromnetz. Eine gleichmäßige Auslastung der Netze bedeutet auch eine effizienteren Betrieb von Kraftwerken, die je nach Bedarf schon heute hoch- oder runtergefahren werden. Letztlich kann damit ein bedeutender Beitrag zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes geliefert werden.
Noch ist vieles in Planung und der Bau der A-Nord nur ein Puzzleteil des großen Ganzen. Jedoch ist die Zukunftsvision eines flächendeckenden intelligenten Stromnetzes in Arbeit und nimmt langsam Gestalt an. Sie ist ein unausweichlicher Bestandteil der Energiewende. Das Stromnetz der Zukunft muss denken lernen und neue Technologien und Dienstleistungen entwickelt werden, um den Ausstieg aus herkömmlicher Energieerzeugung dauerhaft zu etablieren.
Ihr Team von
Elektro Koelmann