Wir produzieren Müll wie die Weltmeister. In Deutschland sind es genauer gesagt jährlich insgesamt ungefähr 420 Millionen Tonnen! Das ist viel. Zu viel. Dabei wissen wir es doch eigentlich besser und hören so gerne, wir seien Vorreiter beim Umweltschutz. In Wahrheit aber, hinkt dieser Gedanke an vielen Ecken und Enden.

Was versteht man unter Recycling?
Jede Art von Müll wird auf irgendeine Art und Weise entsorgt und im Idealfall recycelt. Recycling ist der Prozess, bei dem Abfallmaterialien in neue Produkte umgewandelt werden, um Ressourcen zu sparen, Energie zu sparen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Es gibt verschiedene Arten von Recycling, darunter Papierrecycling, Kunststoffrecycling, Glasrecycling, Metallrecycling und Elektronikrecycling. Durch Recycling wird eigentlich unbrauchbarer Müll wieder nutzbar gemacht und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt. Zum Beispiel durch Wiederverwendung, Wiederverwertung oder Energierückgewinnung. Der größte Teil des Mülls sind Bauabfälle, mit ca. 230 Millionen Tonnen. Auf Bergbau und Restmüll aus Abfallverbrennungsanlagen entfallen 85 Millionen Tonnen. Knapp ein Viertel des gesamten Müllaukommens setzt sich mit ca. 100 Millionen Tonnen aus Haushaltsmüll sowie Industrie- und Gewerbeabfällen zusammen. Beim recyceln von Papier und Glas erreichen wir echte Spitzenwerte. Das trifft allerdings nicht auf jede Art von Müll zu und schon gar nicht auf Kunststoffmüll, der sich mittlerweile überall auf der Welt befindet und stetig vermehrt.

Ein großer Teil des Mülls, den wir generieren, besteht in Deutschland aus Verpackungen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes waren es 2019 insgesamt 19 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle. Oft können Verpackungen aus Kunststoff nur ein Mal recycelt werden. Einige Kunststoffe jedoch gar nicht. Sie verbleiben für immer als schädliche Stoffe in der Umwelt. Dazu zählen unter anderem auch die PFAS, die Ewigkeitschemikalien, welche in vielen zum Beispiel schmutz- und wasserabweisenden Produkten enthalten sind.

Ein Lichtblick: Seit dem 1. Januar 2021 gibt es ein neues Finanzierungsinstrument auf EU-Ebene: Der Mitgliedsbeitrag der EU-Staaten wird seitdem unter anderem nach dem Anteil des nicht-recycelten Kunststoffabfalls bemessen. Es besteht die Hoffnung, die Mitgliedstaaten dazu zu motivieren entsprechende Politiken einzusetzen, die den nicht recycelten Anteil an Plastikmüll vermindern.

Warum ist Recycling so wichtig?
Indem recycelbare Materialien aus dem Abfallstrom entfernt und in neue Produkte umgewandelt werden, reduziert Recycling die Menge an Abfall, die auf Deponien landet oder in die Umwelt gelangt. Dies trägt dazu bei, die Verschmutzung von Ökosystemen durch Müll zu verringern und die Belastung von Deponien zu reduzieren. Durch Recycling werden natürliche Ressourcen wie Holz, Metalle, Wasser und fossile Brennstoffe geschont. Dies verringert die Notwendigkeit, Rohstoffe aus sensiblen Ökosystemen abzubauen, was den Druck auf natürliche Lebensräume und Ökosysteme reduziert. Die Herstellung von Produkten aus recycelten Materialien erfordert in der Regel weniger Energie, als die Herstellung von Produkten aus neuen Rohstoffen. Durch die Einsparung von Energie bei der Herstellung, können wiederum schädliche Treibhausgasemissionen, reduziert werden. Recycling ist also ein wesentlicher Bestandteil der Kreislaufwirtschaft und zielt darauf ab, Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall zu minimieren und den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern. Eine Kreislaufwirtschaft fördert nachhaltige Praktiken und trägt dazu bei, die Belastung von Ökosystemen zu reduzieren. Eine saubere und unbelastete Umwelt ist schließlich auch für uns Menschen die Basis unserer Existenz.

Wie funktioniert Elektronikrecycling?
Elektronikrecycling oder E-Schrott-Recycling, ist der Prozess, bei dem elektronische Geräte und Komponenten recycelt werden, um wertvolle Materialien zurückzugewinnen und umweltschädliche Substanzen sicher zu entsorgen. Zu den wertvollen Ressourcen gehören Kupfer und Eisen, Keramik und Glas und kritische Metalle, wie Kobalt, Nickel, Lithium und seltene Erden. Elektrische Geräte enthalten jedoch leider auch immer mehr Kunststoffe. Problematisch sind Schadstoffe wie Cadmium, Blei oder Quecksilber und Additive in den Kunststoffen wie beispielsweise bromierte Flammschutzmittel. Schadstoffe und Treibhausgase aus dem Schrott belasten die Umwelt und das Klima. Sie können sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken und machen eine getrennte Entsorgung abseits der restlichen Haushaltsabfälle notwendig. Die enthaltenen Wertstoffe werden zum Teil manuell oder mit Maschinen recycelt. Ein wichtiger Teil des Elektrorecyclingprozesses ist die sichere Entsorgung von gefährlichen Substanzen, die in Elektrogeräten enthalten sein können, wie z.B. Blei, Quecksilber, Cadmium und bestimmte Flammschutzmittel. Diese Substanzen werden entsprechend den örtlichen Umweltschutzvorschriften behandelt und entsorgt.

Warum Mülltrennung so wichtig ist
Damit Recycling wirkungsvoll sein kann, ist das A und O die richtige Mülltrennung. Alles, was im Restmüll landet wird überwiegend verbrannt oder landet auf den fortwährend wachsenden Mülldeponien. Im ungünstigsten Fall landet unser Müll direkt in der Umwelt. Je besser wir also unseren Müll trennen, desto mehr davon kann am Ende recycelt werden. Egal, ob Plastik, Glas, Aluminium oder Papier – nur getrennt gesammelte Wertstoffe werden tatsächlich recycelt. Dazu müssen wir selbst aktiv werden und die Sammelstellen, Wertstoffhöfe und letztendlich die häusliche Mülltrennung nutzen.

Fazit
Von Grund auf verstehen lernen, wie Prozesse funktionieren, wie Ressourcenschonung funktionieren kann und wie wir unsere Umwelt besser verstehen und schützen können, ist heutzutage eine echte Herausforderung für viele von uns.

Wir versuchen, stets die Bodenhaftung zu wahren und uns in jeder Hinsicht weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, dass wir uns mit den Themen unserer Zeit befassen. Recycling ist auch in unserer Branche ein zentrales und relevantes Thema.

Du bist interessiert an Entwicklung und den Themen der Zukunft? Du möchtest ein Handwerk von Grund auf lernen und verstehen wie Prozesse funktionieren? Dann bewirb dich bei uns! Wir sind immer auf der Suche nach jungen, engagierten Menschen, die gerne auch mal einen Blick über den Tellerrand werfen!

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